Hallo,

September 2020

mein Name ist Bretano, Ole von Bretano. Ich bin ein 4,5 jähriger Zwergrauhhaardackel.
Im zarten Alter von 10 Wochen kam ich zu meinen Dosenöffnern nach Allersberg. Um nach 2 Dackel‐ Vorgängern alles richtig zu machen, besuchten Sie mit mir Welpenspielkurse, Welpenschule, Erziehungskurse und wöchentlich einen Gehorsamskurs. Für Leckerli machte ich fast alles, wenn ich dazu Lust hatte. Bin ja schließlich ein Dackel.
Nach 2,5 Jahren waren meine Dosenöffner der Meinung , dass es wohl nicht zum Dackelabitur reichen würde und sie beendeten die Kurse.
Endlich war school‐out und ich konnte nach Herzenslust meine Dosenöffner erziehen.
Jeden Morgen und Abend führe ich mein Herrchen kreuz und quer durch den Ort, um ausgiebig Zeitung zu lesen. Wenn er nicht möchte wo ich hin will, kann ich mich richtig spreizen und es gelingt ihm nicht, mich weiterzuziehen, obwohl ich nur knapp 5 Kilo wiege. Das macht mir immer richtig Spaß Die Gassigänge können schon zwischen 30‐45 Minuten dauern, außer es regnet. Dann wird unter dem Vordach am Rhododendron kurz das Bein gehoben und schon bin ich wieder im Wohnzimmer und mein Herrchen schimpft, weil er sich komplettt für den Gassigang ausgerüstet hat. Ich bin eben (wie scheinbar auch meine Vorgänger) ein Schönwetter‐Dackel.
Nach dem Morgengassi wird der Garten ausgiebig untersucht um festzustellen, welches Gesindel an Katzen, Mardern u.ä. sich nachts rumgetrieben hat. Dann werden die Vögel aus dem Garten vertrieben. Sie kommen aber immer wieder, da sie das ganze Jahr gefüttert werden und die Jagd beginnt von vorn. Richtig fuchtig werde ich, wenn die Katzen den Garten kreuzen. Das ist schließlich mein Revier, da haben die nichts verloren.
Mittags gehe ich mit Frauchen 1‐2 Stunden Gassi , das ist toll, weil ich im Wald oder auf den großen Wiesen frei laufen darf und schnüffeln kann wo und solange ich will, Ab und zu treffe ich auch meine Freundin Bella, eine Malteserin, mit der ich nach Herzenslust rennen und herumbalgen kann.
Abends schmuse ich dann mit meinen Dosenöffnern auf dem Sofa, die brauchen ja auch ihre Streicheleinheiten.
Aber das Allergrößte für mich ist, wenn ich wieder mal eine Lücke im Zaun entdecke und unbemerkt ausbrechen kann. Ich bin da sehr erfinderisch und da ich so klein und schmal bin, komme ich irgendwie immer durch. Auch eine Mauer von 50 cm ist für mich kein Hindernis. Besonders schön ist es immer, wenn wir bei Bekannten eingeladen sind. Dann suche ich solange bis ich im Zaun oder im Gartentürchen eine Lücke finde. Da die meisten ja größere oder auch keine Hunde haben, wissen die gar nicht, ob der Zaun zwergdackeldicht ist. Neulich war ich bei meiner Freundin Bella im Garten und Frauchen hat nicht bemerkt, dass die Nachbarn den Maschendrahtzaun entfernt hatten um einen Sichtschutzzaun aufzubauen. Die Lücke war groß wie ein Scheunentor und schon war ich unterwegs. Das war wieder ein tolles Erlebnis. Ich gehe dann immer in fremde Gärten und lasse mich streicheln. Es ist auch schon mal ein Schnitzel für mich abgefallen. Aufgrund meines Tier‐Personalausweises rufen die Leute dann immer bei meinen Dosenöffnern an, die mich dann abholen. Da werde ich nicht mal geschimpft, weil sie so froh und erleichtert sind, dass mir nichts passiert ist und ich nicht unter ein Auto gekommen bin.
Ja. Ihr seht ich führe ein herrliches Dackelleben und ich hoffe Euch geht es auch so gut wie mir!
Euer Ole

Text und Foto: Petra Vogt

Eltern: Dirndl von Bretano x Erik von der Buchenhöhe